Wenn wir im Drogeriemarkt oder Online-Shop nach neuer Kosmetik suchen, wollen wir eines: ein gutes Gefühl. Begriffe wie „natürlich“, „vegan“, „bio“ oder sogar „frisch“ klingen super – aber bedeuten sie auch das, was wir denken?
Die Realität ist: Viele dieser Begriffe sind weder geschützt noch eindeutig definiert. Das führt dazu, dass Konsument*innen glauben, etwas „Gutes“ zu kaufen – obwohl Tierleid, Mikroplastik oder synthetische Zusatzstoffe mit im Tiegel stecken können.
In diesem Beitrag erkläre ich dir, wo die Unterschiede wirklich liegen, und wie du Produkte findest, die wirklich zu dir, deiner Haut und deinen Werten passen.
Naturkosmetik – natürlich, aber nicht automatisch tierfrei oder reizarm
Naturkosmetik genießt einen grünen Ruf – zu Recht, denn sie verzichtet auf viele schädliche synthetische Stoffe wie Silikone, Paraffine oder PEGs. Doch „natürlich“ heißt nicht gleich „unbedenklich“, „vegan“ oder „umweltfreundlich“.
Was ist erlaubt?
- Naturkosmetik darf tierische Inhaltsstoffe enthalten (z. B. Bienenwachs, Lanolin/Wollfett, Milchbestandteile).
- Duftstoffe auf natürlicher Basis (z. B. ätherische Öle) sind erlaubt – diese können aber reizend oder allergen wirken.
- Es sind pflanzliche und mineralische Rohstoffe erlaubt, oft mit schonenden Herstellungsverfahren.
Was bedeutet das für dich als Konsument*innen?
- Kein gesetzlicher Schutz: Der Begriff „Naturkosmetik“ ist nicht einheitlich geregelt.
- Siegel wie NATRUE, COSMOS, BDIH geben Orientierung – unterscheiden sich aber im Detail.
- Tierversuche? Innerhalb der EU verboten – außerhalb (z. B. für China-Export) kann es trotzdem dazu kommen.
Vorteil:
- Reduktion synthetischer Inhaltsstoffe.
- Häufig nachhaltigere Verpackungen & Produktionswege.
Wichtig zu wissen:
- Nicht automatisch vegan oder tierversuchsfrei.
- Nicht automatisch gut verträglich für sensible Haut.
Biokosmetik – klingt gesünder, ist aber nicht automatisch besser
Biokosmetik bezieht sich primär auf die Qualität und Herkunft der pflanzlichen Rohstoffe – also z. B. Kamillenextrakt aus kontrolliert biologischem Anbau.
Was ist besonders?
- Verwendung von Bio-zertifizierten Inhaltsstoffen (je nach Produkt zwischen 10–95 %).
- Anbau ohne Pestizide, Gentechnik oder synthetische Düngemittel.
- Auch hier: keine einheitliche gesetzliche Regelung – oft durch private Siegel definiert (z. B. Ecocert, COSMOS Organic).
Und der Rest der Inhaltsstoffe?
- Nicht alle Bestandteile müssen bio sein
- Es dürfen weiterhin tierische Produkte enthalten sein.
- Konservierungsstoffe, Emulgatoren oder Duftstoffe sind ebenfalls erlaubt – auch synthetische, wenn sie „naturidentisch“ sind.
Vorteil:
- Mehr Bio-Anteile = besser für Umwelt & Biodiversität.
- Gute Wahl für Konsument*innen, die Wert auf Pestizidfreiheit legen.
Wichtig zu wissen:
- Qualität variiert stark – immer auf das konkrete Zertifikat achten.
- Nicht gleich vegan.
- Nicht gleich reizfrei oder naturbelassen.
Vegane Kosmetik – tierfrei, aber nicht automatisch nachhaltig oder reizfrei
„Vegan“ ist für viele ein Gütesiegel für gutes Gewissen – und das zurecht. Doch in der Welt der Kosmetik bedeutet „vegan“ nur eines:
→ Keine Inhaltsstoffe tierischen Ursprungs.
Das ist wichtig – aber es sagt nichts über die übrigen Eigenschaften des Produkts aus.
Was bedeutet vegan konkret?
- Kein Bienenwachs, Lanolin, Milchproteine, Honig, Seidenpulver, Kollagen oder Karmin.
- Keine tierischen Nebenprodukte wie Gelatine, Schellack oder tierisches Glycerin.
- In der Regel durch Labels wie „Vegan Society“, „PETA cruelty-free and vegan“ oder „Veganblume“ gekennzeichnet.
Aber Achtung:
- Vegan heißt nicht automatisch tierversuchsfrei.
Manche Marken lassen zwar keine tierischen Inhaltsstoffe zu, testen aber dennoch in Drittländern (z. B. für China). - Vegan heißt nicht natürlich.
Viele vegane Produkte enthalten synthetische Inhaltsstoffe, wie:- Mikroplastik (Polyethylene, Acrylates etc.)
- Silikone (z. B. Dimethicone)
- Synthetische Duftstoffe oder Parabene
Was kann also drin sein?
- Vegan + konventionell: Viele konventionelle Marken bieten vegane Linien an, die trotzdem mit chemischen Konservierern, Parfüm und Füllstoffen arbeiten.
- Vegan + reizend: Auch ätherische Öle, Alkohol oder aggressive Fruchtsäuren können in veganer Naturkosmetik stecken – nicht ideal für empfindliche Haut.
Vorteil:
- Ethisch wertvoll: Kein Tierleid, keine tierischen Bestandteile.
- Immer mehr Auswahl auf dem Markt – von Budget bis Luxus.
- Viele Marken kombinieren vegan mit weiteren Werten (z. B. Nachhaltigkeit, Zero Waste, Fairness).
Wichtig zu wissen:
- Manche vegane Kosmetik ist reine Greenwashing-Kulisse, wenn der Rest des Produktes nicht durchdacht ist.
- Kein Qualitätsmerkmal für Hautverträglichkeit oder Umweltfreundlichkeit.
- Nicht gleichbedeutend mit „gesund“ oder „rein“ – Etiketten lesen ist Pflicht.

Frischekosmetik – die konsequenteste Form natürlicher Pflege
Frischekosmetik ist ein noch relativ junges Konzept, das sich klar von klassischen Natur- und Bioprodukten abhebt. Die Idee: Pflegeprodukte, die wie frische Lebensmittel ohne Konservierung auskommen, hochwirksam und ethisch einwandfrei sind – und frisch produziert, direkt an dich versendet werden.
Was ist das Besondere?
- Keine synthetischen Konservierungsstoffe: Die Produkte haben daher ein echtes Ablaufdatum (oft 6 Monate oder weniger).
- 100 % vegan, tierversuchsfrei und nachhaltig produziert.
- Frische Produktion auf Bestellung = keine langen Lagerzeiten.
- Inhaltsstoffe wie Antioxidantien, Pflanzenextrakte, Vitamine oder natürliche Öle bleiben hochaktiv, weil sie nicht monatelang im Regal stehen.
Wie unterscheidet sich das im Alltag?
- Die Produkte fühlen sich oft leichter und reiner an.
- Kein typischer „Parfümgeruch“ – da auf synthetische Duftstoffe verzichtet wird.
- Du bekommst kein industriell haltbares Massenprodukt, sondern wirkstoffreiche Pflege, die auf Qualität statt auf Haltbarkeit setzt.
Vorteil:
- Maximale Frische & Wirksamkeit.
- Konsequent nachhaltig – von der Herstellung bis zur Verpackung.
- Ideale Lösung für sensibel reagierende oder bewusst lebende Konsument*innen.
Wichtig zu wissen:
- Nicht in Drogeriemärkten erhältlich – meist nur direkt über die Marke oder Partner*innen (wie z. B. bei Ringana).
- Haltbarkeit ist kürzer – du musst Produkte zeitnah aufbrauchen.
Was heißt das für dich beim Kosmetikkauf?
Wenn du auf Ethik, Gesundheit und Nachhaltigkeit achtest, solltest du beim Einkauf nicht auf Begriffe, sondern auf die Fakten achten. Hier ein paar Tipps:
✔️ INCI-Liste lesen lernen: Lass dich nicht von Werbesprüchen täuschen – schau dir die Inhaltsstoffe an.
✔️ Siegel vergleichen: Informiere dich, was hinter Zertifikaten wirklich steckt.
✔️ Auf kleine, transparente Marken setzen: Gerade Nischenanbieter gehen oft ehrlicher mit ihrer Verantwortung um.
✔️ Weniger ist mehr: Eine minimalistische Routine mit wenigen, hochwertigen Produkten ist meist besser als zehn Tiegel aus der Werbung.
Kriterium | Naturkosmetik | Biokosmetik | Vegane Kosmetik | Frischekosmetik |
---|---|---|---|---|
Tierische Inhaltsstoffe | ❌ Erlaubt (z. B. Bienenwachs, Milch, Lanolin) | ❌ Möglich, je nach Zertifikat | ✅ Keine tierischen Inhaltsstoffe | ✅ 100 % vegan |
Tierversuchsfrei | 🔁 Nicht garantiert (außerhalb EU möglich) | 🔁 Kann sein, je nach Marke | 🔁 Nur mit zusätzlicher Zertifizierung sicher | ✅ Ja, vollständig tierversuchsfrei |
Synthetische Zusatzstoffe | ❌ Teilweise erlaubt (naturidentisch) | ❌ Teilweise erlaubt | ✅ Möglich (auch Mikroplastik, Silikone etc.) | ✅ Keine synthetischen Konservierer, Parfüm etc. |
Konservierungsstoffe | ✅ Meist enthalten, naturidentisch | ✅ Erlaubt (auch in Bio-Produkten) | ✅ Häufig enthalten | ❌ Keine – durch Frische verzichtbar |
Natürlichkeit der Rezeptur | 🔁 Teils naturnah, nicht immer vollständig natürlich | ✅ Hoher Pflanzenanteil aus biologischem Anbau | 🔁 Vegan, aber nicht automatisch natürlich | ✅ Höchste Reinheit, frisch & pflanzenbasiert |
Zertifizierungen | 🔁 Viele verschiedene (NATRUE, COSMOS, BDIH etc.) | 🔁 Uneinheitlich (z. B. Ecocert, COSMOS Organic) | 🔁 Vegan-Label (z. B. Vegan Society) optional | ❌ Kein gesetzliches Label – Philosophie der Marke |
Umweltfreundlichkeit | ✅ Tendenziell nachhaltiger als konventionell | ✅ Durch Bio-Anbau oft ressourcenschonender | 🔁 Abhängig von Marke, Verpackung & Inhalt | ✅ Sehr hoch: frische Herstellung, recyclebare Verpackung |
Verträglichkeit für sensible Haut | 🔁 Abhängig von Duftstoffen & Ölen | 🔁 Je nach Zusammensetzung | 🔁 Nicht automatisch sanft oder reizfrei | ✅ Sehr gut geeignet – frei von Reizstoffen |
Haltbarkeit | ✅ Lang durch Konservierer | ✅ Lang (Industrie-Standard) | ✅ Lang (je nach Formulierung) | ❌ Kurz (meist 2–6 Monate), da keine Konservierung |
Erhältlichkeit | ✅ Weit verbreitet (Drogerien, Bio-Läden) | ✅ Teilweise Drogerie oder Naturkosmetik-Shops | ✅ Überall (auch in Mainstream-Shops) | ❌ Meist direkt vom Hersteller oder über Partner*innen |
Aktuelle Kosmetik Lieblinge
Ich selbst verwende aktuell:
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- Bio Arganöl – spendet meinen Haaren über Nacht Feuchtigkeit
Manche dieser Produkte stammen von Marken wie Ringana, die mir wegen ihrer Frischephilosophie und Transparenz gefallen – aber das Wichtigste: Sie passen zu meinem Lebensstil und meiner Haut.
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Fazit: Bewusster Konsum beginnt mit Wissen
Viele Begriffe in der Kosmetik wie „Naturkosmetik“, „vegan“, „bio“ oder „frisch“ klingen gut – meinen aber ganz unterschiedliche Dinge.
Naturkosmetik ist nicht automatisch vegan.
Vegane Kosmetik ist nicht immer natürlich oder nachhaltig.
Und biologisch bedeutet nicht unbedingt, dass ein Produkt gut verträglich ist.
Wenn du bewusst einkaufen willst, lohnt es sich, genauer hinzuschauen:
Was steckt wirklich drin? Wie wurde das Produkt hergestellt? Und passt es zu deinen Werten und deiner Haut?
Ich persönlich achte heute nicht nur auf einzelne Labels, sondern auf das Gesamtbild – auf Inhaltsstoffe, Verpackung, Wirkung und Ethik. So treffe ich Entscheidungen, die für mich und die Umwelt gut sind.
Was denkst du?
War dir bewusst, dass „Naturkosmetik“ nicht automatisch vegan ist? Und wie gehst du beim Produktkauf vor?
Teile gerne deine Erfahrungen – ich freue mich auf den Austausch mit dir!